Ankunft in Luang Prabang
Nach der Einreise von Thailand nach Laos und der zweitägigen Slowboat-Fahrt über den Mekong landeten wir in Luang Prabang. Luang Prabang ist ehemalige Königsstadt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die französische Kolonialarchitektur prägt das Bild der Stadt und steht unter Denkmalschutz.

Der französische Einfluss ist bis heute sichtbar. Es gibt französische Häuser, französisches Essen und viele französische Touristen.
Insgesamt waren wir hier 12 Tage, deutlich länger als der durchschnittliche Tourist und auch länger als wir selbst angedacht hatten. Aber wir haben ein wenig Zeit für die Vorbereitung einer Fahrradtour nach Vang Vieng benötigt. So hatten wir genug Zeit, die Stadt zu erkunden.
Wir haben während der Zeit im Soutikone 2 Guesthouse übernachtet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Wir haben 6 Euro für ein einfaches Zimmer mit Ventilator (Klimaanlage ist für einen Aufpreis verfügbar) bezahlt.
Nachtmarkt und Phousi-Berg
Im Zentrum der Stadt verläuft der Night Market. Hier werden hauptsächlich Textilien und Souvenirs verkauft, Hauptzielgruppe sind Touristen. In einigen Seitenstraßen gibt es Essenstände. Wir haben ein paar Mal an zwei vegetarischen Ständen gegessen. Die Stände bieten eine reichhaltige Auswahl für unschlagbare 10.000 KIP (ca. 1 Euro).
Mitten in der Stadt befindet sich der Hausberg Phousi. Der Aufstieg lohnt sich, denn von oben hat man eine tolle Rundumsicht auf Luang Prabang und das Umland. Der Aufstieg kostet ca. 2 Euro, die auf halber Strecke zu zahlen sind.
Besuch der Reisfarm „Living Land“
Das für mich beeindruckendste Erlebnis in Luang Prabang war der Besuch der Reisfarm Living Land. 7 Bauernfamilien haben sich zur The Living Land Company zusammengeschlossen und die Tore ihrer Farm für Besucher geöffnet. So konnten wir erleben, wie Reis angebaut wird.
In einer kleinen Gruppe haben wir insgesamt 13 Schritte kennengelernt, die für den Anbau wichtig sind. Alle Schritte sind Handarbeit, einen Traktor oder Maschinen gibt es auf der Farm nicht. Bei der Vorbereitung des Ackers hilft der Büffel „Suzuki“, bei weiteren Schritten sind die Bauern auf sich allein gestellt. Die viele Handarbeit war sehr beeindruckend, da der Reis nach der Saat noch einmal manuell umgepflanzt wird. Außerdem wird bis zur Ernte täglich Unkraut gezupft. Wir durften alle Schritte selbst ausprobieren.
Bei der Farm handelt es sich nicht um ein Museum, dass die Geschichte des Reisanbaus zeigt. Viele Bauern arbeiten noch heute genau so, auch wenn es einen Trend zu Maschinisierung gibt.
Auf mich hatte die Farm eine große Ausstrahlung. Es herrscht eine greifbare Harmonie, ein Einklang zwischen den hier lebenden Menschen und ihrer Umwelt. Vor allem die umfangreiche Kenntnis um den Anbau des Hauptnahrungsmittels Reis steht in einem starken Kontrast zu unserem Leben, wo die industrialisierte und hochoptimierte Nahrungsmittelproduktion vollkommen abstrakt geworden ist und der Endkonsument wenig Kenntnis über den Ursprung seines Essen hat.
Kuang Si Wasserfall
Tuk-Tuk-Fahrer in Luang Prabang bieten ihren Dienst nicht wie andernorts mit der Frage „Tuk-Tuk?“ an, sondern stets als „Tuk-Tuk Waterfall?“ Soll heißen: „Möchten Sie zum Kuang Si Wasserfall fahren? Ich bringe Sie dorthin, Sie können sich in aller Ruhe den Wasserfall ansehen, ich warte auf Sie. Anschließend bringe ich Sie in die Stadt zurück.“
Nachdem wir diese Worte ca. 30 mal gehört hatten, sind wir dann auch zum Wasserfall gefahren. Der Kuang Si Wasserfall ist wirklich sehr schön und seine massive Werbung ist nachvollziehbar. Neben dem Hauptwasserfall gibt es einige nachgelagerte Stromschnellen.
Die Regenzeit hat uns dann noch ein echtes Abenteuer beschert. Vom Becken unterhalb des Wasserfalls aus kann über einen Rundwanderweg hoch zur Fallkante laufen. Bereits der Aufstieg hatte es in sich, oben angekommen wurde es dann richtig spannend. Hier muss man nämlich den Fluss überqueren. Statt das mit einem Floß für 1 Euro zu tun, haben wir das zu Fuß gemacht. Mehr balancierend als watend sind wir durch den Fluss gewandert.
Der Rückweg führte über überschwemmte Treppen. Das sah sehr lustig aus und war weniger gefährlich als es aussah.
Luang Prabang für digitale Nomaden
Zu den besten Orten für digitale Nomaden zählt das JOMA-Café. Es gibt zwei Filialen, eine zentral gelegene und eine am Fluss Nam Khan. Es gibt auch weitere Cafés mit WLAN.
Generell gilt aber, dass die Internetverbindung nicht gut ist. Es gibt immer mal wieder Phasen, in denen die Verbindung einbricht und sehr langsam wird, egal ob in Hotels, Cafés oder über das Mobilfunknetz.
Wunderschöne Landschaft! 🙂
Hi Björn,
Schöne Bilder und Beschreibung von Luang Prabang und Umgebung. Schade, dass wir uns nicht begegnet sind. Oder vielleicht doch, denn im Joma sitze ich oft am Mittag für einen Kaffee und sehe dort viele mit ihren Laptops. Ich lebe für ein Jahr in LP und kann nur bestätigen, dass es eine schöne und beschauliche Stadt ist. Dein Bericht hat mich jetzt ermuntert, doch noch mal die Living Land Company zu besuchen, bei denen ich bisher immer nur vorbeigefahren bin. Ich wünsche euch noch ein weiter gute Zeit in Laos und bin sehr gespannt auf die Fahrradtour nach Vang Vieng.
Beste Grüße Gila
Hallo Gila!
Schön, dass ich sogar die „Locals“ mit meinem Bericht erreiche 😉
Viele Grüße
Björn