Planung der Route und die Suche nach Fahrrädern
Bereits in Wellington hatten wir in einer Zeitung vom Great Taste Trail gelesen, einem Fahrradrundkurs südlich von Nelson. Wir lieben das Fahrradfahren, allerdings kommen wir aus dem Münsterland und dort ist es sehr flach. Ob wir das Fahrradfahren auch dort lieben, wo es ein bisschen auf und ab geht, wollten wir herausfinden.
Zunächst hatten wir angedacht, den gesamten Trail zu fahren. Das sind ca. 175 km, die wir auf drei oder vier Tage verteilt hätten. Unsere Zeit in Nelson wurde aber schon ein bisschen knapp und wir wollten auch noch was vom Abel Tasman National Park sehen. Die Lösung bestand darin, beide Vorhaben zu kombinieren: Nur ein Teilstück des Great Taste Trails fahren und einen Tag am Abel Tasman National Park verbringen.
Wir brauchten nur noch Fahrräder. Fahrradverleiher gibt es in Nelson einige und die offizielle Webseite des Trails hilft bei der Suche. Allerdings unterscheiden sich die Anbieter stark. Einige nehmen überzogene Tagespreise, andere bieten ganz einfache Räder ohne Gangschaltung. Unsere Räder haben wir bei Nelson Cycle Hire gefunden, einem Anbieter der seinen Sitz am Flughafen in Nelson hat. Da wir für 4 Tage die Räder gemietet haben, haben wir 30 $ pro Tag und Rad gezahlt sowie 5 $ pro Tag für je eine Fahrradtasche. Ein fairer Kurs und die Räder waren in einem super Zustand. Helme gab es natürlich dazu, denn in Neuseeland besteht Helmpflicht.
Vom Flughafen nach Rabbit Island
Das erste Stück der Fahrradtour ging vom Flughafen an Richmond vorbei auf die Insel Rabbit Island. Die Strecke war sehr flach und sehr gut ausgeschildert. Wir freuten uns wie Schneekönige.
Rabbit Island ist ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner von Nelson. Ein langer Strand und üblicherweise viel Sonnenschein laden zum Baden und Sonnen ein.
Der Trail führt am Strand entlang bis zu einem kleinen Fähranleger. Dort mussten wir nach Mapua übersetzen. Die Fähre fährt stündlich.
Von Mapua nach Motueka
In Mapua haben wir ein fettiges Mittagessen eingenommen, schlechte Idee! Denn nach einiger Zeit wurde der Trail doch ein bisschen anstrengender und das Essen lag schwer im Magen. Doch der Anblick der wunderschönen Landschaft des Pine Hills kompensierte alle Anstrengungen.
Wir verließen den Trail und fuhren von Süden nach Motueka ein. Das erste Mal auf unserer Reise hatten wir es drauf ankommen lassen und nichts reserviert. Aber wir hatten Glück und kamen im Hostel Laughing Kiwi unter. Das Hostel hatte ich bereits im Internet gesehen uns es war mir wegen eines Spa-Pools im Gedächtnis geblieben. Genau dorthinein ging es nach den ersten 40 km unserer Tour.
Von Motueka nach Marahau
Am nächsten Tag ging es weiter nach Marahau. Bis Kaiteriteri konnten wir die Strecke noch auf dem Great Taste Trail fahren und von dort aus war es nicht mehr weit. Kurz vor Kaiteriteri verlief der Trail durch einen Mountainbike Park. Das klingt schwieriger als es ist. Wer den Schildern Easy Rider folgt, der kann hier auch als als Laie bestehen. Der Abschnitt war ein absolutes Highlight der Tour. Nach einem Anstieg wurden wir mit einer kurvigen Abfahrt belohnt, mitten durch den Wald.
In Marahau haben wir in der Kanuka Ridge übernachtet. Die liegt ein bisschen außerhalb, aber wer ein Fahrrad hat, kann die Entfernungen in dem kleinen Ort leicht meistern. Wir hatten geplant, an diesem Tag ein Kanu zu mieten und auf der Fisherman Island ein Picknick zu machen. Dafür waren wir aber zu spät dran, da vor dem Verleih eine Einführung stattfinden muss (schließlich geht es auf’s Meer) und die Kanus um 17 Uhr wieder zurück sein müssen. Stattdessen machten wir eine erste Bekanntschaft mit dem Abel Tasman National Park.
Wir buchten ein Wassertaxi für den nächsten Morgen. Wir wollten den ersten Abschnitt des Abel Tasman Coast Tracks wandern, 14 km vom Anchorage zurück nach Marahau. Der gesamte Track ist 54.4 km lang und ist einer von neun Great Walks in Neuseeland.
Abel Tasman Coast Track und Fahrt zurück nach Motueka
Wir fanden uns morgens am Treffpunkt für das Wassertaxi ein. Dort mussten wir in das Boot steigen, was sich aber noch auf einem Anhänger befand. Ein Traktor zog dann den Anhänger zum Meer, fuhr rückwärts ins Meer hinein und ruckzuck waren wir vom Anhänger und das Boot schwimmte, schwamm oder schwomm. Sehr skuril aber höchst effektiv!
Mit dem Boot fuhren wir bereits an Sehenswürdigkeiten vorbei, u.a. einem gespalten Felsen namens Split Apple. Und landeten am wunderschönen Strand Anchorage.
Der Track war wunderschön. Es waren nicht viele Leute unterwegs, das Wetter war traumhaft und grüner Wald wechselte sich mit Abstechern zu Stränden ab. Nicht umsonst eines der beliebtesten Ausflugsziele der Südinsel.
Nach der Wanderung haben wir uns direkt aufs Rad geschwungen und sind zurück nach Motueka gefahren. Wir wollten einen anderen Weg als auf dem Hinweg fahren und sind nicht über Kaiteriteri gefahren. Die Strecke war kürzer, aber wesentlich anstrengender. Wir mussten die Räder mehrfach schieben, wenn es zu steil bergauf ging.
In Motuaka waren einige Hostels ausgebucht und wir sind in einem Motel gelandet. Das Motel hatte eine Küche, um sich selbst zu versorgen. Es gab selbstgemachte vegetarische Burger und ein bekanntes Getränk. Das hatten wir uns verdient. Prost!
Am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Nelson zurück. Wir waren fix und fertig, aber mächtig stolz. Und wir sind uns sicher, dass wir während der nächsten Monate noch einmal eine Radtour machen werden.
Sehr schöne Bilder!
Vielen Dank! Das fiel uns hier nicht so schwer 🙂
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