Anreise, Unterkunft und Abreise
An einem Samstagmorgen sind wir mit dem Zug von Berlin nach Lüneburg gereist, am Sonntagabend wieder zurück. 33 Stunden, die Stadt zu erkunden. Und weil Lüneburg mit ca. 75.000 Einwohnern nicht zu groß ist, konnten wir in der Zeit viel erkunden, entdecken und erleben.
Untergekommen sind wir in einer Airbnb-Unterkunft in der Nähe des alten Hafens, fußläufig vom Bahnhof. Fußläufig ist allerdings fast alles in Lüneburg, um das schon mal vorwegzunehmen. Die Unterkunft hat uns sehr gut gefallen.
Auf dem Weg vom Bahnhof zur Unterkunft kamen wir bereits an den ersten Sehenswürdigkeiten vorbei.

Bronze-Statue von Mark Twain. Die Status ist eine Spende des Unternehmers Henning J. Claassen, u.a. Besitzer des Hotel Bergström. Mark Twain selbst war nie in Lüneburg, Claassen fand die Statue auf einer Geschäftsreise in Singapur und brachte sie hierher.

Am Stintmarkt. Hier gibt es jede Menge Gastronomie, u.a. die älteste Kneipe Lüneburgs, das Pons, mit vegetarischer Küche.
Stadtbummel und Sightseeing
Kurz frisch gemacht und mit ein paar Tipps von unseren Gastgebern versorgt, machten wir uns zu einer Erkundungstour auf. Alles liegt recht nah beieinander, so dass wir innerhalb von 2-3 Stunden einen Großteil unserer Liste bereits abgehakt hatten. An vielen Orten kamen wir an den beiden Tagen sogar mehrfach vorbei.
Lüneburg hat seinen raschen Aufstieg im Mittelalter dem Salz zu verdanken. Das weiße Gold brachte Reichtum in die Stadt. Durch den unterirdischen Abbau sinkt die Stadt allerdings mit der Zeit ab. Das sieht man vor allem in der Altstadt an den Fassaden. Der ein oder andere rechte Winkel ist schwungvollen Linien gewichen, sogar Beulen sind zu beobachten.
Am Sande ist eine bekannte Einkaufsstraße mit prunkvollen Giebeldächern. Die Pracht der Straße konnten wir aufgrund des Stadtfestes nur erahnen.
In Nachbarschaft zum Hotel Bergström liegt die Lüner Mühle. Nur eins von hunderten wunderschönen Fachwerkhäusern der Stadt.
Auf Anraten unseres Vermieters haben wir auch den kleinen Gassen Beachtung geschenkt, hier der Koltmannstraße. Zum Glück, denn auch die haben etwas zu bieten.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Wasserturm, von dem aus man einen tollen Blick über die Stadt hat, und der Kurpark. Außerdem haben wir eine Ausstellung in der KulturBäckerei besichtigt. Nicht geschafft haben wir einen Besuch des Salzmuseums.
Guter Kaffee und spontane Fotoausstellung
Pflichtprogramm für uns Kaffeeliebhaber war der Besuch im Bell & Beans. Hier gibt es leckere Kaffeesorten in einer entspannten und modernen Atmosphäre.
Der Besuch war dann wegweisend für den Tag. Durch einen Flyer wurden wir auf die Vernissage einer Ausstellung aufmerksam. In der Mondbasis wurden in Form einer Fotodokumentation alle Initiativen und Unternehmen der Stadt vorgestellt, deren Handeln und Wirtschaften dem Thema Nachhaltigkeit unterstellt sind. Wir lernten die Organisatoren und andere Besucher kennen und schauten uns zwei der vorgestellten Projekte sogar genauer an, den Gemeinschaftsgarten „Zickengarten“ sowie ein Gemeinschaftswohnprojekt auf einem Bauernhof. Lüneburg ist sehr aktiv, was die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie betrifft, nicht zuletzt durch die ca. 900 Studenten der Umweltwissenschaften.
Ach ja, um den Bauernhof zu besuchen, brauchten wir dann doch ein Fahrrad. Über den Anbieter StadtRAD war das einfach möglich. StadtRAD ist kompatibel zu Call a Bike.
Rote Rosen – eine Symbiose aus Stadt und Telenovela

Es gibt viele rote Rosen in Lüneburg. Aber der gemeine Lüneburger versteht unter „Rote Rosen“ mittlerweile etwas anderes.
Ungefähr 2 Millionen Deutsche, Österreicher, Schweizer und Italiener wissen ganz genau, wie Lüneburg aussieht. Seit 10 Jahren wird die Telenovela Rote Roten ausgestrahlt, die in Lüneburg spielt. In den Außenaufnahmen kommt die Stadt vollends zur Geltung, was den Tourismus ordentlich angekurbelt hat. Und ich kann versprechen, dass die Stadt wirklich so schön ist. Die Stadt ist die perfekte Plattform für die Serie und bekommt dafür mediale Aufmerksamkeit. Eine Win-Win-Situation.
Am Sonntag fand auf dem Filmgelände ein Fantag statt, an dem wir teilgenommen haben. Vor allem die Besichtigung der Filmstudios hat uns gefallen. Die Räume wirkten begrenzt und teilweise glanzlos, werden aber in der Serie durch Licht und Technik so in Szene gesetzt, dass sie lebendig und echt wirken. Einfach beeindruckend.
Fast alle aktuellen Schauspieler waren da. Und mit uns mehr als 3.600 Fans.
Nach der Begrüßung auf der Bühne schwärmten die Schauspieler zu Arbeitseinsätzen aus. Leonie Landa (Edda Franke / Edda Burgstett) half beim Braten von vegetarischen Burgern, wofür wir sie noch mehr ins Herz geschlossen haben.